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Müllabfuhr wird ab 2021 um 23 Prozent teurer

Sinkende Erlöse, steigende Ausgaben: Abfallgebühren im Landkreis werden angehoben

Von Horst Müller

Die Müllabfuhr wird vom nächsten Jahr an teurer. Nachdem die Abfallgebühren in den zurückliegenden vier Jahren konstant waren, müssen die Landkreisbürger ab Januar 2021 für die Entsorgung ihrer Restmüll- und Biotonnen im Durchschnitt etwa 23 Prozent mehr bezahlen. Die Gebührenanhebung wurde am Dienstagnachmittag bereits vom Umweltausschuss befürwortet; die endgültige Entscheidung wird erst bei der Kreistagssitzung am 21. Dezember getroffen.Das kommunale Haushaltsrecht schreibt vor, dass die Abfallgebühren alle vier Jahre neu berechnet werden müssen, weil die Abfallwirtschaft laut Gesetz eine „kostendeckende Einrichtung“ des Landkreises ist. Das heißt, dass alle anfallenden Ausgaben durch die Gebühreneinnahmen gedeckt werden müssen und der Landkreis im Prinzip keinen Gewinn machen darf.Alle vier Jahre muss neu kalkuliert werden Wenn sich nun herausstellt, dass unterm Strich zu viel eingenommen und deshalb Rücklagen angesammelt wurden, muss das Geld den Gebührenzahlern wieder erstattet werden – durch eine Gebührensenkung. Hat der Landkreis dagegen seit der letzten Preiserhöhung, die zum 1. Januar 2017 in Kraft getreten ist, bei der Müllabfuhr draufgezahlt und im Lauf der Jahre ein Defizit erwirtschaftet, müssen die Gebühren neu berechnet und die Bürger künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Das ist diesmal der Fall.Der für die Abfallwirtschaft zuständige Sachgebietsleiter Gernot Geißler erläuterte den Mitgliedern des Umweltausschusses, dass sich bereits bei der Aufstellung des Haushalts für 2020 abgezeichnet habe, dass der Landkreis das laufende Jahr mit einem Defizit in Höhe von rund 1,55 Millionen Euro abschließen und damit die vorhandene Rücklage komplett aufgebraucht sein wird. Aktuellen Berechnungen zufolge wird der Fehlbetrag sogar auf etwa 1,74 Millionen Euro klettern und damit auch die noch vorhandene Schwankungsrücklage aufzehren.Hinzukommt, dass sich die Situation im nächsten Jahr nicht bessern wird. Im Gegenteil: Laut Geißler zeichnet sich für 2021 „ein weiteres deutliches Defizit bei den Einnahmen“ ab. Dies sei zum einen auf die gesunkenen Preise für Papier und Alteisen zurückzuführen und zum anderen auf die gestiegenen Ausgaben für die Altstoffsammelstellen und die anstehende Neuvergabe der Restmüllabfuhr, die ebenfalls mit einem Preisanstieg einhergehen dürfte. „Wir kommen deshalb nicht umhin, die Gebühren anzupassen“, lautete Geißlers Fazit.Der Preis für die 120-Liter-Restmülltonne steigt von 16,10 auf 19,80 Euro, das sind monatlich 3,70 Euro beziehungsweise im Jahr 44,40 Euro mehr. In Kombination mit einer ebenso großen Biotonne beläuft sich die Müllgebühr nun auf 26,40 Euro.