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Gelungener Auftakt: Mit dem Neujahrsempfang ist die Gemeinde in das Festjahr 2023 gestartet. Der Empfang stand im Zeichen des 900-jährigen Bestehens, das die Gemeinde heuer das ganze Jahr über feiert. Musik, Reden und Aufführungen stimmten die Festgäste auf das Festjahr ein. „Wir wollen aus Vergangenem lernen, in der Gegenwart die Weichen stellen und über die Zukunft sprechen und diskutieren“, sagte Bürgermeister Peter Forstner zur Begrüßung. Das Jahr 2023 sei ein besonderes Jahr für Neufahrn. Mit Stolz könne man auf das 900-jährige Jubiläum blicken.


In seiner Neujahrsansprache ging Forstner einerseits auf die ungewisse Lage zum Jahreswechsel ein. Der Ukraine-Krieg, Inflation und die Energiekrise bewegten die Menschen. Als Kommune habe man sich mit Krisenplänen und Leuchtturmstandorten auseinandersetzen müssen. Er hoffte, dass diese Vorsorge nie greifen müsse. Andererseits hob er das Positive des vergangenen Jahres hervor. Es wurde die 50-jährige Gemeindepartnerschaft mit Broons gefeiert, das Volksfest habe wieder stattgefunden und bei der Dorfwette sei die Gemeinde zur Höchstleistung aufgelaufen. Gemeinsam könne die Kommune die Herausforderungen, die in diesem Jahr anstehen, bewältigen. Unter anderem zählte er bauliche Vorhaben an der Schule und der Kinderkrippe auf, Brückenbaumaßnahmen und die Bauleitplanung für einen möglichen Einkaufsmarkt zwischen Asenkofen und Neufahrn.
Stabilisierende Wirkung des Ehrenamts
Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger und Landrat Peter Dreier gratulierten der Gemeinde zu ihrem Jubiläum. Sie betonten beide die Bedeutung der Gemeinschaft und des Ehrenamts für eine Gemeinde. Gemeinsam könne man Herausforderungen bewältigen und mit Optimismus in die Zukunft blicken. Aiwanger hob die stabilisierende Wirkung des Ehrenamts gerade in unsicheren Zeiten hervor. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft müsse viel mehr nach vorne gestellt werden. Dreier betonte, dass in einer Kommune, was übersetzt Gemeinschaft bedeute, vieles einfacher gehe. Auch der Landkreis mit seinen 35 Gemeinden sei nur gemeinschaftlich stark.
Alle drei Redner bekundeten außerdem ihre Solidarität mit allen Rettungskräften und ihr Unverständnis, wenn diese angegriffen werden. Mit einer Videobotschaft gratulierte auch Ministerpräsident Markus Söder zu diesem besonderen „Geburtstag“.
Neufahrn gestern – heute - morgen
Hans Fischaleck führte durch den zweiten Teil des Neujahrsempfangs, der im Zeichen des 900-jährigen Jubiläums stand. Hierzu hatte Josef Parzefall eine kurze Bilderschau mit historisch wichtigen Dokumenten vorbereitet. Die Präsentation stellte er unter das Motto „Neufahrn gestern – heute – morgen“. So erklärte er die Urkunde von 1123. Die erste urkundliche Erwähnung eines Ortes wird in der Geschichtsschreibung als dessen Geburtstag angenommen. Auch die erste kartographische Darstellung der Gegend oder der Urkataster waren zu sehen.
Die Theaterfreunde inszenierten humorvoll die Unterzeichnung der Urkunde vor 900 Jahren. Nach dem Tod seines Vaters Heinrich überschrieb Graf Ernst (Thomas Störck) das Gut Neufahrn dem Kloster Mallersdorf, mit der Bedingung, täglich eine Messe zum „Seelentrost“ seines Vaters zu lesen. Darauf ließ sich der Bruder des Klosters Mallersdorf (Pfarrer Jörg Gemkow) ein. Mit der Hilfe seines Schreiberlings (Markus Grahammer) unterzeichnete Graf Ernst die Schenkungsurkunde und setzte sein Siegel darunter. Auch Sigmund Kraus (Bürgermeister Forstner), der einige hundert Jahre später in Neufahrn wirkte, schwirrte durch die Szene. Die kurze Aufführung endete mit dem von Pfarrer Gemkow gesungenen „Dies natalis est“ (Es ist der Geburtstag) auf die Melodie von „Zum Geburtstag viel Glück“.
Zum Festjahr gibt es auch eine Festschrift, deren Inhalt Judith Heinrich vorstellte. Neben Informationen zu den Feierlichkeiten findet auch die Ortsentwicklung Platz in dem 120 Seiten umfassenden Heft. Das Motto „gestern – heute – morgen“ zieht sich ebenfalls durch die Festschrift. Bianca Marklstorfer wies auf die Veranstaltungen hin. Von 14. Bis 17. Juli ist das große Festwochenende mit Auftritt der Kapelle Menzl, einem großen Volksliedersingen und dem Festumzug.